Das große Orgeljubiläum
Das Geburtstagswochenende begann mit der Eröffnung einer Ausstellung zu den weltweit verteilten Instrumenten der Firma Jehmlich Orgelbau Dresden GmbH, welche auch die Dresdner Orgel vor 50 Jahren gebaut hat. Der Gemeindevorsteher Hartmut Böhme fand dazu einleitende Worte und konnte auch den anwesenden Geschäftsführer der Firma Jehmich Orgelbau Dresden GmbH, Herrn Ralf Jehmlich, dazu begrüßen.
Anschließend gab Herr Jehmlich den Teilnehmern einige Informationen zu den Ausstellungstafeln. Zum Umfang der Ausstellung gehörte auch ein kleines Tischmodell einer mechanischen Orgel, an der Herr Jehmlich die grundsätzliche Funktionsweise einer mechanischen Orgel erklärte. Zum besseren Verständnis verglich er dabei die einzelnen Orgel-Komponenten mit den Organen des menschlichen Körpers. Schon in den Begriffen „Organ/Orgel“ steckt viel Ähnlichkeit. Diese Ausstellung im kleinen Saal der Kirche stand das ganze Wochenende zur Ansicht und zum Probieren zur Verfügung.
Im weiteren Verlauf versammelten sich die Teilnehmer auf der Empore um unsere Orgel herum. Dort führte Herr Jehmlich zusammen mit unserem „Orgel-Crack“ Jan Hausdorf die mit 25 Registern sehr große tonale Vielfalt unserer Orgel vor, welche sehr lange die größte Orgel in den ostdeutschen neuapostolischen Kirchen war. Nach vielen technischen Details klang der Abend im Anschluss mit einem kleinen Orgelkonzert aus. Dazu wurde die Saalbeleuchtung ausgeschaltet und nur die Innenbeleuchtung der Orgel eingeschaltet, was zu einer besonderen, optischen Stimmung des Abends beitrug. Fünf Organisten brachten das Instrument auf unterschiedliche Weise zum Klingen und boten den Zuhörern einen Querschnitt der Epochen. Auf Werke von Johann Sebastian Bach und François Couperin als Vertreter des Barocks folgten die Klassiker Gottfried Fischer und Wolfgang Amadeus Mozart. Über die Romantiker Johannes Brahms und Renaud de Vilbac ging der musikalische Rundgang bis zu einem Stück des zeitgenössischen Komponisten David German. Ein mit allen Anwesenden gesungenes Lied rundete diesen gelungenen Abend in schöner Weise ab.
Der Samstag des Festwochenendes stand ganz im Zeichen der Neugier und des Lernens für Groß und Klein. Für die technisch interessierten Orgelliebhaber wurden zwei Werkstattbesuche bei Jehmlich Orgelbau organisiert. Dort wurde deutlich, welch umfangreiches handwerkliches Geschick notwendig ist, bis ein erster der über 1400 Töne unserer Orgel erklingen kann. Als Orgelbauer reicht es nicht, ein musikalischer Tischler zu sein. Vielmehr wird bei diesem Beruf auch Talent in der Blechbearbeitung, Feinmechanik, Pneumatik, und nicht zuletzt ein großes Maß an Reisefreude gefordert. Vorgestellt wurden auch Restaurationsarbeiten an alten Orgeln, welche nochmals andere, traditionelle Bearbeitungsmethoden erfordern. Nicht weniger spannend war es, zu erfahren, welche Aufwendungen notwendig sind, um eine neue Orgel für einen bestimmten Raum zu dimensionieren. Ein über viele Generationen erworbener Erfahrungsschatz hilft dabei sehr.
Den jüngsten Orgelfans brachte Stefan Obendorf das Wieso, Weshalb und Warum an der Dresdner Orgel näher. Vom Tastendruck über den Orgelwind bis zum hörbaren Ton konnte so auch der potenzielle Organisten-Nachwuchs nachvollziehen, wie die Tonerzeugung in einer Pfeifenorgel funktioniert.
Für unsere versierten Organisten wurde von Prof. Jörg Reddin, dem Kantor der Bachkirche Arnsdorf, ein Orgelseminar durchgeführt, welches von Jan Hausdorf und Matthias Doetz organisiert und begleitet wurde. Dabei konnten die Teilnehmer, ob aktiv oder passiv, viele Anregungen und Impulse für das gottesdienstliche Musizieren mitnehmen.
Höhepunkt des Wochenendes war der Musikgottesdienst am Sonntagvormittag. Mit dem extra zu diesem Anlass gewählten Bibelwort Epheser 5, 19.20:
„Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in unserem Herzen und sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus“
diente Hirte Hartmut Böhme der Gemeinde. Viel Gemeindegesang, Beiträge des Gemeindeorchesters sowie des Kinder- und Gemeindechores ließen den Bibelvers auf musikalische Weise lebendig werden. Der anschließende Gemeindebrunch gab die Möglichkeit für Gemeinschaft und anregende Gespräche.
Beendet wurde das besondere Jubiläumswochenende mit einem weiteren Orgelkonzert. Die Teilnehmer des Organisten-Seminars am Samstag präsentierten ihre Ergebnisse und brachten die Orgel gemeinsam mit Jörn Reddin in vielfältiger Weise zum Klingen. Die aufwendigen Vorbereitungen wurden belohnt: Das Wochenende war ein rundum gelungenes Fest zu Ehren unserer Orgel, der Königin der Instrumente. Besonders das Erleben des Gottesdienstes mit den musikalisch sehr ansprechend vorgetragenen Musikstücken, der anschließenden Gemeinschaft beim Speisen und Erzählen und dem abschließenden Orgelkonzert schenkte allen Teilnehmern eine nachhaltige innere Freude. Allen Organisatoren, Planern, Programmgestaltern, Predigern, Dirigenten, Organisten, Köchen usw. sei dafür herzlich gedankt. Ein Dankeschön gilt auch der Unterstützung durch die Firma Jehmlich, die uns vorbereitend und zum Fest begleitete.
T.H.
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