50. Orgelgeburtstag
50. Orgelgeburtstag

Kurzchronik

Im Jahr 1895 erfolgte in Dresden durch Priester Bernhard Wiesel (Leipzig), Priester Robert Geyer und Glaubensbruder Kutschke die Gründung einer apostolischen Gemeinde. Die Zusammenkünfte und Gottesdienste fanden zunächst in Wohnstuben statt. Der erste offizielle Versammlungsort war in der Ziegelstraße 39, Hofparterre.

Von der Stadt Dresden wurde 1896 für die Gemeinde zunächst der Name „Apostolische Gemeinde neuerer Richtung“ eingetragen. Aufgrund des schnellen Wachstums erfolgte im Jahr 1898 der Bezug größerer Räume im Gartenhaus in der Martin-Luther-Straße 1. Im August 1900 wurde im Vereinsregister Nr. 10 offiziell der Name „Apostolische Kirche Dresden“ eingetragen. Von 1901 bis 1902 wurde im Hinterhof der Böhmischen Straße 37 ein eigenes Gemeindehaus errichtet. Im April 1902 erfolgte die Änderung des Namens in „Neuapostolische Gemeinde zu Dresden“. Am 1. Januar 1903 wurde die neu erbaute Kirche in der Böhmischen Straße 37 geweiht. Sie hatte etwa 475 Sitzplätze und war damals der größte Kirchenneubau der Neuapostolischen Gemeinden weltweit. Aufgrund des anhaltenden Mitgliederzuwachses erfolgte 1913 der Einbau einer Empore. 1920 wurde eine Orgel mit 2 Manualen und 9 Registern eingebaut und feierlich geweiht.

Veranlasst durch unüberbrückbare Differenzen in Bezug auf die Glaubenslehre wurde im Jahr 1921 die Dresdner Kirchenleitung in der Person des Apostels Carl-August Brückner durch die Hauptkirchenleitung in Steinhagen (Westf.) aller Ämter enthoben (suspensio generalis). Von den damals 600 Mitgliedern der Gemeinde Dresden verblieben lediglich 25 in der Dresdner Neuapostolischen Gemeinde. Die anderen Mitglieder gründeten die Reformiert-Apostolische Gemeinde Dresden (seit 1994 Apostolische Gemeinschaft e.V., Gemeinde Dresden), zu welcher heute wieder versöhnliche und wertschätzende Kontakte bestehen.

Im Jahr 1930 erfolgte die Umbenennung unserer Religionsgemeinschaft von „Neuapostolische Gemeinde“ in den heute noch gültigen weltweit einheitlichen Namen „Neuapostolische Kirche“.

Den Bombenangriff auf Dresden am 13. Februar 1945 überstand das Kirchengebäude in der Böhmischen Straße 37 ohne größere Schäden. Es wurde im Jahr 1951 vollständig renoviert und erhielt eine neue Bestuhlung. Die Anzahl der Sitzplätze wuchs auf 850 Plätze an. Im Jahr 1965 wurde eine neue Orgel (Firma Jehmlich, Dresden) mit 3 Manualen, 1 Pedal und 24 Registern eingebaut und feierlich geweiht.

Nachdem Stammapostel Bischoff die Gemeinde 1938 das letzte Mal besuchen konnte, wurde es durch die politischen Verhältnisse erst 1977 wieder möglich, dass ein Stammapostel nach Dresden kommen durfte, es war der Stammapostel Streckeisen. Dieses Ereignis wurde von vielen Glaubensgeschwistern der Gemeinde durch Renovierungsarbeiten und besondere Chorproben vorbereitet. Nach zwei Gottesdiensten und einem besonders zu Herzen gehenden Chorprogramm endete dieses so selig machende Wochenende.

In den beiden großen Ausstellungshallen am damaligen Fučikplatz (heute Straßburger Platz) wurde 1989 ein Konzert und ein zentraler Gottesdienst mit dem damals amtierenden Stammapostel Fehr (Schweiz) durchgeführt. Dieser Gottesdienst wurde mittels Fernmeldeleitungen der Deutschen Post in 90 neuapostolische Gemeinden in der damaligen DDR live übertragen. Es wurden zu diesem Gottesdienst insgesamt ca. 36.000 Teilnehmer gezählt.

In der Zeit von 1988 bis 1991 wurde das Kirchengebäude umfassend saniert und teilweise umgebaut. In den Folgejahren wurden für die Gemeinde im Vorderhaus weitere Räume zur altersgerechten Unterrichtung unserer zahlreich vorhandenen Kinder nutzbar gemacht. Im Jubiläumsjahr 1995, des 100-jährigen Bestehens unserer Gemeinde, besuchte uns abermals Stammapostel Fehr.

Zum Ende des Jahres 2014 zählt die Gemeinde 774 Mitglieder, die von drei Evangelisten, 14 Priestern und 18 Diakonen seelsorgerisch betreut werden. In der Dresdner Gemeinde sind alle Altersgruppen in großer Anzahl vertreten. Hinzu kommen noch ca. 50 Studenten, die das Gemeindeleben bereichern. Dementsprechend werden wöchentliche Kinderunterrichte und Musikproben, in geeigneten Abständen auch Kindertage, Jugend- und Studentenzusammenkünfte, gemeinsame Wanderungen, Gemeindebrunch, Gemeindetag, Treffen junger Familien, Seniorentreffen oder Seniorenreisen durchgeführt. Seit frühesten Tagen des Bestehens der Dresdner Gemeinde wurden und werden die Gottesdienste durch einen vierstimmigen Gemeindechor niveauvoll ergänzt. Darüber hinaus verfügt die Gemeinde heute über mehrere Orgelspieler sowie über 20 Instrumentalisten. Zusammen mit Gesangssolisten und Pianisten (ein Flügel ist auch vorhanden) erlebt die Gemeinde zu entsprechenden Anlässen ansprechende und vielfältige Musikdarbietungen.